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Kriminalistik-Experte Frank-Reiner Schurig richtet den Blick auf das Brandenburg der 90er Jahre. In einem einsamen Waldstück an der Müritz endet hier die Entführung Mathias Hintzes. Ihr Verlauf illustriert die Komplexität moderner Ermittlungen und die ambivalente Rolle medialer Berichterstattung. Dr. Marita Genesis ist Expertin für Richtstätten aus Mittelalter und Neuzeit. Als Archäologin untersucht sie nicht nur alte Gerichtsakten, sondern spürt auch den unter märkischem Sand verborgenen Spuren vergangener Verbrechen und ihrer Bestrafung nach. Dass das Verhältnis von Presse und Verbrechen eine lange Geschichte hat, zeigt Viviane Jasmin Meierdreess, Mitarbeiterin am Kleist-Museum Frankfurt (Oder). Sie führt ein in die „Berliner Abendblätter“ Heinrich von Kleists, die 1810 von der spektakulären Verfolgung einer „Mordbrennerbande“ berichten. Auch die kieferbeschatteten Wäldern Brandenburgs waren Schauplatz zahlreicher Verbrechen – und sind es noch heute. Wolf Vogelsang, Historiker und Rechtswissenschaftler, berichtet von Holz- und Wilddieben und davon, warum gerade ihre natürlichen Feinde, die Förster, immer wieder Opfer von Gewalttaten wurden. Die Archäologin Claudia M. Melisch macht sich auf die Suche nach den Spuren der alten Doppelstadt Berlin-Cölln und stößt dabei auf einen Mordfall, dessen archäologische Hinterlassenschaft 600 Jahre später bei einer Ausgrabung in Berlin-Mitte zum Vorschein kommt. Mord und Sozialismus – für manche galt das lange als Widerspruch. Wie mit Verbrechen und Verbrecherinnen in der DDR umgegangen und wie ihnen das Handwerk gelegt wurde, erklären mit Frank-Rainer Schurich und Remo Kroll zwei Experten für DDR-Polizeiarbeit. Dark Tourism, Krimis und Horrorfilme: Was fasziniert uns an den Schattenseiten unserer Vergangenheit? Die Historikerin und Buchhändlerin Kathrin Schwarz bringt Licht ins Dunkel und erklärt, wie diese Faszination mit Lost Places, Gedenkstätten und Filmen zusammenhängt, und wie man sie im Sinne eines respektvollen Opfergedenkens pflegen kann. Entführt werden nicht nur Personen, sondern mitunter auch ganze Länder – zumindest kam es manch einem im Brandenburg der 90er Jahre so vor. Von den einzigartigen kriminellen Möglichkeiten der Wendezeit berichtet Leon Ebert. Enthauptete Wölfe, illegal entsorgte Abfälle: Nicht immer sind Menschen die Opfer krimineller Aktivitäten. Dr. Jens-Uwe Schade, Mitarbeiter im Ministerium für Landwirtschaft, berichtet von Umweltdelikten in Brandenburg. Der Historiker und Autor Marcel Piethe erzählt einen Brandenburger Kriminalfall: Frank Schmökel, Mörder, Vergewaltiger und „Ausbrecherkönig“ hielt seit den späten 80er Jahren zeitweilen ein ganzes Land in Atem. Seine Geschichte gibt Einsichten in ein Land im Umbruch und die dunklen Seiten der menschlichen Existenz. Uwe Madel, bekannt als Moderator des rbb Kriminalmagazins Täter – Opfer – Polizei, dass seit über 30 Jahren von Verbrechen aus Brandenburg berichtet, erzählt von den Erfolgen des Formats und erklärt, wie „Fernsehfahndung“ dabei hilft, Tätern und Täterinnen auf die Spur zu kommen.
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