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Sigiswald Kuijken ist einer der bedeutendsten Pioniere der Alte-Musik-Szene und feiert am 16. Februar 2024 seinen 80. Geburtstag. Das ganze Musikerleben hindurch ging sein Blick weit über das herkömmliche "klassische" Geigenspiel hinaus. Bereits im Studium beschäftigte er sich auf der Violine mit barocken Spieltechniken und entwickelte als bedeutenden Meilenstein in der historischen Spielweise das Geigenspiel ohne Stütze und Kinnhalter, bei dem Instrument frei auf der Schulter liegt. Das Gambenspiel hatte er bereits in jungen Jahren autodidaktisch erlernt. 2004 setzte er sich erstmals für die Wiederbelebung des Violoncello da spalla ein und spielte das auf der Schulter gespielte Cello, das in der Barockzeit das eigentliche Generalbassinstrument war und im Lauf der Geschichte völlig vergessen wurde. Man kann ohne zu übertreiben sagen, dass Kuijken als Hochschullehrer Generationen von Musikern der Alte Musik-Szene geprägt hat. Im Lauf der Zeit ist zudem eine überaus umfangreiche Diskografie mit vielen preisgekrönten Aufnahmen entstanden, die sein Wirken dokumentieren. Zu seinem Jubiläum beschenkt er sich und sein treues Publikum mit einer weiteren, ganz persönlichen Einspielung, in der er "seine drei Instrumente" - die Violine, die Viola da gamba und das Violoncello da spalla - mit erlesenen Solowerken ohne Begleitung vorstellt. Die von ihm ausgewählten Kompositionen stammen von Heinrich Ignaz Franz von Biber, Thomas Baltzar, Diego Ortiz, Carl Friedrich Abel und Johann Sebastian Bach. Als "persönliches Schmankerl" spielt Kuijken zudem noch die Allemande aus Bachs Cello-Suite BWV 1008 in ausgezierter Version auf dem Clavichord, so wie der Komponist selbst wohl seinerzeit diese Solosuiten im häuslichen Kreis beim privaten Musizieren für die Familie, Freunde und Kollegen vorgestellt hat.
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