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Es wird nie eine Kamera geben, die alles einfangen und umfassen könnte, was er sieht. Hätte Daniel Biskup mich gefragt, welche Überschrift er für dieses Buch wählen sollte, dann hätte ich zu „Klick; Klick, Klick“ geraten. Gelegentlich haben wir zusammengearbeitet. Wie das Summen einer fleißigen Biene hören sich diese kleinen leisen Geräusche an. Für mich ist Daniel Biskup Klick, Klick. Zehn Jahre nach 9/11 waren wir in New York. Er fotografierte, ich schrieb die Texte dazu. Da war der berühmte Survivor Tree, der einzige Baum, der überlebt hat. Daniel Biskup fotografiert Augenblicke. Da eine weinende Frau, im nächsten Moment sieht er einen Touristenbus und dann ein Kind, das sich langweilt. Daniel hält mit seinem Zeigefinger für Sekunden die Welt an. Ich glaube nicht, dass seine Fotos vergilben werden. Wir sehen das Porträt von Selenskyj. Vor drei Jahren hat Daniel den frisch gewählten ukrainischen Präsidenten fotografiert. Was für ein fröhliches, faltenloses Gesicht. Wie kommt es, dass Daniel Prominenten so nahekommt? Das hat mit unserem Freund Kai Diekmann, dem früheren BILD-Chefredakteur zu tun. Unter hunderten Fotoreportern wählte Kai Daniel aus, weil Daniels Finger nicht zittert vor Prominenten, weil er eine visuelle Intelligenz hat. Blättern wir dieses Buch durch. Wir sehen Menschen, die unser Schicksal bestimmten. Kohl, Gorbatschow. Und wir sehen Putin. „Ich sagte zu Putin: Herr Präsident, stellen Sie sich bitte dorthin. Die Arbeit war ganz einfach.“ Daniel arbeitet ohne Assistenten, er hat kein Studio. Er schleppt kein Licht mit. Ohne großes Aufheben schafft er Denkmäler. Daniel Biskup ist Autodidakt. In Bonn geboren, gelernter Postbote, zweiter Bildungsweg, Abitur. Geschichte und Politik studiert. Sein Leben ist Neugier. Seine Augen weisen ihm den Weg. Franz Josef Wagner Berlin, 13. November 2022
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