Der Klassikverführer Sonderband Das Weihnachtsoratorium von J.S.Bach - Infos zum Artikel - Preisvergleich
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Der Klassik(ver)führer - Sonderband: Das Weihnachtsoratorium von J.S.Bach

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Kindgerechte Erzählung als musikpädagogische Meisterleistung Die gekürzte und spannend wie einfühlsam erzählte Fassung des Weihnachtsoratoriums durch den Schau-spieler Hans-Jürgen Schatz, der den von ihm für Kinder geschriebenen Text im Mitschnitt aus Hamburgs Hauptkirche St. Nikolai auch sehr lebendig selbst spricht, ist durchaus für Menschen ab fünf Jahre geeignet. Sein Konzept gleicht einer musikpädagogischen Meisterleistung. Klug und verständlich legt Schatz in kindgerechter Kurzform die rechten Höranker aus, um durch die ersten drei Kantaten aus Bachs Oratorium zu führen, und erzählt die Schlüsselszenen der Weih-nachtsgeschichte sowie deren musikalische Hintergründe. So erfahren die jungen wie die alten Bachfreunde: Die Uraufführung des Weihnachtsoratoriums hatten 1734 die Knaben des Leipziger Thomanerchors gesungen, und Bach nahm dort die Stelle ein, die hier jetzt Dirigent und Kirchenmusikdirektor Matthias Hoffmann-Borggrefe inne hat. Und wenn der Tenor auf der einen Silbe des Wortes „eilt“ ganze 17 Noten singt, heißt das „Koloratur“ und malt klangsinnlich den Weg der Hirten aus, die Gottes Botschaft von dem neugeborenen Menschensohn hurtig weitertragen sollen. In keiner anderen Aufnahme des Weihnachtsoratoriums werden zudem die Stimmen des Chores „Herrscher des Himmels“ zunächst einzeln vorgeführt, so dass zu hö-ren und plastisch nachzuvollziehen ist, wie Bach hier seine Musik in mehreren Schichten komplex zusam-mengesetzt hat. Doch Schatz geht es um mehr, als sinnige Hörhilfen für kleine Musikfreunde zu geben, sondern durchaus auch ums Mitmachen. Also ist hier erlaubt, was in ernsten Musikgefilden sonst verboten ist. Im Konzert wie beim Hören zu Hause dürfte es also immer wieder passieren, das die tänzerische Kraft von Bachs Musik junge Oh-renmenschen zum Mitmachen inspiriert. So durfte auch der Autor dieser Zeilen immer wieder spontane Tanz-einlagen zu Bachs beschwingten Chören erleben, als er die Konzerte des Weihnachtsoratoriums für Kinder in Hamburg verfolgte. Auch das Mitsingen ist hier ausdrücklich erwünscht: Weihnachten ist eben Jauchzen und Frohlocken für alle, ist die kollektive Freude über die Geburt eines Kindes. Hier darf man in den Jubel einstimmen und „O du fröhliche“ schmettern. Vier be-kannte Weihnachtslieder, die nicht Bachs Oratorium entstammen, aber der jeweiligen Situation entsprechen, so dass das Publikum an der Gestaltung der Erzählung mitwirken kann, hat Hans-Jürgen Schatz also in seine Fassung aufgenommen. Es zählt das natürliche und ungezwungene Erleben von Musik. Folglich kann es hier nicht Ziel sein, aus jedem Bachs Meisterwerk mitträllernden Kind das Sangesgenie eines Dietrich Fischer-Dieskau machen zu wollen. Aber dieses Weihnachtsoratorium mag dabei helfen, junge Menschen zu zivilisierten Wesen zu erziehen, die nicht nur die laute Brutalität medialer Botschaften wahrnehmen, sondern die wieder auf Zwischentöne achten. Die nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere hören. Die nicht nur Informationen aufnehmen, sondern diese in einem spielerisch schöpferischen Prozess zu Wissen veredeln. Dazu gibt der alte Bach viele Höranstöße: mit der pastoral stimmungsvollen Sinfonia, die vom Zwiegespräch Oboe blasender Hirten und Geigen spielender Engel erzählt. Oder mit den imitatorisch vielstimmigen Jubelchören, die uns zu verstehen geben: Man kann schon mal wild durcheinander trällern, wenn man genau mitbekommt, was denn der andere da gerade singt. Die leidenschaftliche Interpretation durch Matthias Hoffmann-Borggrefe, die Hamburger Camerata, die Kantorei St. Nikolai und die Solisten tragen all dem Rechnung. Weihnachtliche Freude spiegelt sich im hellen Chorklang der Sängerinnen und Sänger wider. Rhythmisch durchpulst und transparent geschichtet in den Stimmverwebungen des Chores, rhetorisch eindringlich und tänzerisch federnd im schlankfüßigen Orchestersatz – so „inszeniert“ der Kirchenmusikdirektor seinen Bach. Doch die musikalisch erzählte Ge-schichte vom Kind in der Krippe ist eben mehr als ein jubelndes Bibeldrama: Sie lässt einer Bewegtheit des Herzens freien Lauf, die so ganz der mütterlich innigen, kontemplativen Freude der Maria zu entsprechen scheint. Christi Geburt taugt nicht zur Großen Oper. Das Wunder der Menschwerdung Gottes bedarf einer Musik, die – gleichsam doppelt gestimmt – stets himmlisch und human zugleich klingt. Davon will dieser Klas-sik(ver)führer singen und sagen. Peter Krause

Anbieter: Thalia DE
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Stand:29.04.2024
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