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Von Ascona bis Eden

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‘Aber wenn ich nach Jahren wieder einmal nach Ascona komme und finde es bewohnt von Menschen, die durch Zuchthäuser geschleift, zerschunden von den Schikanen der Besitzenden und ihren Exekutionsorganen, dem Staat, der Polizei und der Justiz, endlich doch hier eine Heimat und eine Ahnung von Glück erlangt haben, dann will ich mich von ganzem Herzen freuen.‘ So endet Erich Mühsams 1905 erschienener Bericht ‘Ascona‘, in dem er von seinen Besuchen erzählt, von seinen Erfahrungen und Begegnungen. Ende des 19. Jahrhunderts war auf dem Berg Monte Verita bei Ascona ein vegetarisches Natursanatorium entstanden, das zum Anziehungspunkt für viele deutsche Intellektuelle wurde. Außer Erich Mühsam waren dort Hermann Hesse, Max Weber, Otto Gross, Hugo und Emmy Ball, Hans Arp, Walter Gropius, Ernst Bloch und viele andere zeitweilig ansässig. Ideen der Lebensreform und die Lebensform der Bohème spielten, mindestens zu Anfang des 20. Jahrhunderts, eine große Rolle. Was alle einte, war der Wunsch, sich aus den Fesseln des Wilheminismus, des Nationalismus, des Militarismus, des Kapitalismus zu befreien. Alle wollten sich auffrischen, erholen, erneuern wenn auch die Mischung aus vegetarischer Kost, Lichtbädern und Lebensreformideen nicht alle überzeugte. So schrieb Max Weber 1913 an seine Frau: ‘Mittags bei Quattrini, morgens und abends der Vegetarierfraß: Haferbiskuits und Feigen.‘ Wegen der Bedeutung Asconas für die Geschichte alternativer Lebensformen drucken wir gewissermaßen als Einführung Mühsams Schrift ab. Diese Schrift war auch der Ausgangspunkt für das Konzept der 16. Erich-Mühsam-Tagung, die vom 6.8. Mai in der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Malente stattfand und deren dort gehaltene Referate im Folgenden abgedruckt werden. Mühsam geht in seiner Schrift kurz auf drei Projekte ein: auf Landauers Siedlungsidee, auf die Obstbausiedlung Eden und auf die Künstlerkolonie Worpswede/Barkenhoff. Diese drei Themen waren auch ein Schwerpunkt der Tagung. Geschichte und Bedeutung dieser Projekte werden von ausgewiesenen Kennern der Materie ausführlich beleuchtet (Eden von Gerhard Semper (Oranienburg), Landauer von Christoph Knüppel (Herford) und Barkenhoff von Ernstheinrich Meyer-Stiens (Worpswede). Außerdem stellen sich drei aktuelle Projekte vor: der ‘Freistaat‘ Christiania, der seit über drei Jahrzehnten in Kopenhagen alternative Lebensformen erprobt (Referentin Kirsten Larsen Mhoja aus Kopenhagen), die dänische Efterschule Tvind, die neue Unterrichtsformen praktiziert (Referentin Siri Hoelmebakk, Tvindschule), und die Lübecker ‘Alternative‘, deren Name ja schon Programm ist (Referent Stefan Kürle, Lübeck). Diese drei aktuellen Projekte werden von Leuten vorgestellt, die dort leben, arbeiten oder sich dort engagieren. Alle Projekte, sowohl die historischen als auch die aktuellen, sind naturgemäß umstritten, laden zu Kritik ein; auch die Anhänger sehen Schwachstellen. Schon Mühsam macht sich in ‘Ascona‘ lustig über manche Auswüchse oder die Naivität vieler Protagonisten. Das wird schon deutlich durch das Gedicht ‘Der Gesang der Vegetarier‘, das er ‘ein alkoholfreies Trinklied‘ nennt: ‘Wir essen Salat, wir essen Salat, /Und essen Gemüse früh und spat‘. Im Besonderen ist auch immer wieder kritisch das Verhältnis von Lebensreform und Nationalsozialismus zu prüfen. Umfassend geht der letzte Beitrag des Heftes den fragwürdigen Wegen mancher Lebensreform-Idee nach (Oliver M. Piecha, Wiesbaden). Aber: Schon Erich Mühsams Leben ist eine ‘alternative Lebensform‘. Alternativen, Gegenentwürfe, Anders-Sein, Aussteigen, Ausprobieren, Träumen der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Fortschritt ist ohne Utopien nicht möglich. Nur so ist eine ‘Ahnung von Glück‘ zu erlangen!

Anbieter: Thalia DE
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Stand:16.05.2024
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