Various - Early Girls Vol.2 (CD)

(Ace Records) 28 tracks Das Erste, was auffällt, ist das appetitliche Cover: Sobald man den Deckel aufklappt, erwartet man fast, fein gearbeitete Schweizer Schokolade zu finden, die in Goldfolie eingewickelt ist, statt des digitalen Speichermediums, das eine Compact Disc ist. Die Musik, die sie enthält, ist jedoch ebenso köstlich und bei weitem nicht so vergänglich. Early Girls Vol. 2, präsentiert vom Professorenteam hinter „The Golden Age Of American Rock‘n‘Roll” (mit Beiträgen von Mick Patrick), setzt unsere Erkundung der weiblichen Popmusik in der frühen Rockära fort und umfasst Solokünstlerinnen, Girlgroups und männliche Sänger mit einer Frontfrau. Wie schon beim ersten Band liegt der Schwerpunkt auf Hot-100-Hits wie Ruby & the Romantics‘ stilvollem Our Day Will Come (ein US-Nr.-1-Hit), Lesley Gores Ruf nach Unabhängigkeit You Don‘t Own Me, Peggy Lees wahrhaft zeitlosem Fever (hier in phänomenaler Stereoqualität zu hören) Dinah Washingtons unwiderstehliches „September In The Rain” und „Bobby‘s Girl” von The Exciters, ein heißer Pop-Soul-Hit, der 1962 in den USA unter den Top 3 landete. Übrigens ist ein weiteres Highlight, April Stevens‘ kitschiges „Teach Me Tiger”, das in einer Fernsehwerbung für eine bekannte Katzenfuttermarke zu hören ist und wahrscheinlich ein größeres Publikum erreichen wird als bei seiner Erstveröffentlichung (nur in den USA) im Jahr 1959. Ann-Margrets „I Just Don‘t Understand” war ein besonderer Favorit von John Lennon, und eine Beatles-Version, die 1963 für die BBC aufgenommen wurde, wurde kürzlich auf einem der „Anthology”-Alben veröffentlicht. Der Rockabilly-Sänger Kent Westberry schrieb „I Just Don‘t Understand” ursprünglich 1963, wurde kürzlich auf einem der „Anthology”-Alben veröffentlicht.  Der Rockabilly-Sänger Kent Westberry schrieb „I Just Don‘t Understand” ursprünglich als Mundharmonika-Instrumental für seinen Freund Charlie McCoy, aber daraus wurde nichts. Die Songwriterin Marijohn Wilkin schrieb den Text zu der Melodie, und Ann-Margret nahm den Song in Nashville auf, mit McCoy an der Mundharmonika und Jerry Kennedy, der die ersten Fuzz-Gitarren-Licks spielte, die auf einer Hit-Platte zu hören waren. Damita Jo nahm die mitreißende Antwortplatte „I‘ll Save The Last Dance For You“ auf, die nach dem Nummer-1-Hit „Save The Last Dance For Me“ der Drifters die US-Top-30 erreichte. Beide Platten wurden vom selben Arrangeur, Stan Applebaum, produziert, der geschickt dafür sorgte, dass Jos Version sich ausreichend von der Originalversion unterschied, um selbst im Radio gespielt zu werden. Tatsächlich gibt es Leute, die sie dem Original der Drifters vorziehen. Wir überlassen Ihnen die Entscheidung. Dieses brillante Set enthält auch mehrere bedeutende Nicht-Hits, darunter vor allem die wenig bekannte Originalversion von „My Boy Lollipop” der 16-jährigen Barbie Gaye, die etwa sieben Jahre vor Millie Smalls Millionen-Seller aufgenommen wurde.  Allein dafür lohnt sich der Kauf der CD unserer Meinung nach schon. Die Songwriterin Ellie Greenwich (die auf dieser CD auch als Mitglied der Raindrops zu hören ist) war von der Platte so begeistert, dass sie sich 1958, als sie mit dem Aufnehmen von Platten begann, den Namen Ellie Gaye gab. Ebenfalls enthalten ist die seltene Highland-Label-Version von „Lonely Blue Nights“, Rosie & The Originals‘ verlorener Nachfolger von „Angel Baby“ und „Forgive Me“ von Babs Tino – sicherlich eine Platte, die ein besseres Schicksal verdient hätte als ihre winzige Platzierung in den Charts. Wie immer bieten wir Ihnen erstklassige Audioqualität und eine passende Präsentation.