Various Artists - Burg Waldeck (10-CD Deluxe Box Set)
10-CD im großformatigen Schuber mit 240-seitigem Buch, 281 Einzeltitel. Spieldauer ca. 780 Minuten. CD-Dokumentation mit Livemitschnitten der Waldeck-Festivals auf der Burg Waldeck in den Jahren 1964 bis 1969, fast 15 Stunden bislang zum größten Teil unveröffentlichte Musik von mehr als 80 nationalen und internationalen Interpretinnen und Interpreten – von Franz Josef Degenhardt bis Reinhard Mey, von Odetta bis Phil Ochs, von Walter Moßmann bis Hannes Wader, von Lin Jaldati bis Perry Friedman, von Peter Rohland bis Hein & Oss Kröher, von Hedy West bis Guy Carawan, von Limbus bis zu Floh de Cologne, von Christof Stählin bis Schobert & Black, von Colin Wilkie & Shirley Hart bis Fausto Amodei, von Dieter Süverkrüp bis Rolf Schwendter. Als Bonustracks gibt es Interviewausschnitte sowie einen Auszug von der legendären Diskussion beim 1968er Festival als die Parole ‘Stellt die Gitarren in die Ecke und diskutiert‘ Festivalpublikum wie Künstlerinnen und Künstler spaltete und den Einfluss der Studentenbewegung auf das Festival zum Ausdruck brachte. Das 240-seitige Begleitbuch in deutscher Sprache enthält neben zahlreichen Fotos einen Text zur Geschichte der Festivals von Eckard Holler, Erinnerungen und Anmerkungen einiger der damaligen Veranstalter sowie vieler Musikerinnen und Musiker. Die ‘Internationalen Essener Songtage 1968‘ präsentierten neben u.a. Walter Mossmann, Dieter Süverkrup, Hein & Oss die Mothers Of Invention und die Fugs; es gab weitere Festivals in Tübingen, Freiburg, Ingelheim, Mainz und anderswo – doch kein Festival in der alten Bundesrepublik hat je eine solche Wirkung gehabt wie sechs Veranstaltungen oberhalb einer kleinen Burgruine nahe der Mosel. Auf der Burg Waldeck im Hunsrück wurden zwischen 1964 und 1969 nicht nur alte deutsche demokratische Liedtraditionen aus ihrem Schattendasein gerissen. Die Festivals wurden auch zur Wiege eines neuen deutschen, des politischen deutschsprachigen Liedes. (Diethart Kerbs, Mitorganisator der Waldeck-Festivals, zitiert nach ‘FM folk-michel‘, Heft 3/1989) Waldeck. Bei diesem Stichwort erwachen bei deutschen Folkmusikanhängern und Liedermachern nostalgische Gefühle. Bei vielen Jüngeren, die die Ereignisse der bewegten sechziger Jahre nicht miterlebt haben, macht sich Ratlosigkeit breit. Waldeck? Zwar schon gehört, aber was war das denn? Nun, die Waldeck-Festivals im Hunsrück, oberhalb einer kleinen Burgruine nahe der Mosel, waren, so das ‘Folklexikon‘, die "vermutlich wichtigsten Daten in der bundesdeutschen Folkbewegung". Heute sind die Erinnerungen an die sechs Festivals zwischen 1964 und 1969 ebenso vielfältig wie die Interpretationen, was Waldeck war, welche Bedeutung es hatte und hat. Ein paar Fakten sind unumstößlich: Die Festivals auf Burg Waldeck waren die ersten deutschen Open-Air-Festivals; sie waren eine Auseinandersetzung mit dem soziokulturellen Mief der Adenauer-Restauration. Sie setzten den Schlagersängern und Heile-Welt-Propheten andere deutsche Texte entgegen: "Der ganze Kitsch von ‘Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein‘, und diese ganze Ära, die uns zum Halse heraushing – das wußten wir, das ging damit zu Ende." (Hein & Oss Kröher) Die Waldeck-Festivals rissen die alten deutschen demokratischen Liedtraditionen aus ihrem Schattendasein. Und die Interpretinnen und Interpreten eines neuen deutschen Lieds ernteten einen in der deutschen Musikgeschichte beispiellosen Widerhall. "Für einen kleinen Augenblick war das deutschsprachige politische Lied zu einer kulturellen Erscheinung von erheblicher Breitenwirkung geworden", schrieb Holger Böning zum 40. Jahrestag des ersten Waldeck-Festival im Juni 2004 im ‘Freitag‘. In den Liedern der ersten drei Festivals bis 1966 war bereits "eine leise, oft noch verklausulierte Gesellschaftskritik zu vernehmen – erste seismographische Vorboten von 1968." In jenem Jahr konstatierte Phil Ochs, prominenter Gast aus den USA, auf der Waldeck, die Revolution hole die Revolution der Liedermacher ein. Gruppen wie Floh de Cologne propagierten die in der Außerparlamentarischen Bewegung entwickelte Utopie eines freieren, selbstbestimmten Lebens. Eine Entwicklung, die 1969 beim letzten Waldeck-Festival ihren Höhepunkt fand: Während Lied und Folklore von Rockmusikklängen verdrängt wurden, traten revolutionär-politische Debatten in den Vordergrund und setzten den Schlußpunkt unter eine kurze aber nachhaltig wirkende Festivalgeschichte. "Die Waldeck war ein bedeutender Katalysator […], ein Brennpunkt, an dem immer wieder kontrovers über die Gegenwartstendenzen in der Gesellschaft und ihre Folgen für eine anspruchsvolle Kultur gehandelt wurde. […] sie stellte die Wirkungsmacht von sozialen Verhaltensformen wie Toleranz, Selbsttätigkeit und experimentelle Kreativität unter Beweis, die sich als zukunftsträchtig erweisen sollten." (Detlef Siegfried, in ‘Time Is On My Side – Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der 60er Jahre‘, 2006)
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