1-CD mit 36-seitigem Booklet, 20 Einzeltitel, Spieldauer 51:40 Minuten. Sonnabend, 23. März 1963: Die BBC veranstaltet den neunten ‘Grand Prix Eurovision‘ in ihrem Londoner Television Center und überträgt den Musikwettbewerb zeitgleich auch auf den Kontinent. Die angereisten Sängerinnen und Sänger starten diesmal für 16 europäische Länder. Die Bundesrepublik hat Heidi Brühl ins Rennen geschickt, das Fürstentum Monaco die Französin Françoise Hardy, Luxemburg die Griechin Nana Mouskouri, und die Eidgenossen wollen an diesem Tag mit der Israeli Esther Ofarim den Eurovisions-Contest gewinnen. Nach gut 90 Minuten Musik beginnen die Jurys aller Teilnehmerländer, telefonisch ihre Bewertungen nach London durchzugeben. Das dauert. (Der spätere ‘Mister Tagesthemen‘, Hanns-Joachim Friedrichs, kommentiert den Abend fürs deutsche Fernsehpublikum). Die Spannung wächst. Endlich scheint die Gesamtwertung festzustehen. Die Schweizer setzen schon zum Jubel an, und Esther Ofarim kann es nicht fassen: Mit ihrem Titel T’en vas pas hat sie offenbar, wenn auch nur knapp, den 1. Platz in der Tasche. Da melden sich die norwegischen Punktrichter noch einmal. Es sei ihnen ein Fehler unterlaufen, sorry. Ihre bereits abgegebenen Punkte müßten noch einmal umverteilt werden, heißt es. Glück für die dänischen Wettbewerbsteilnehmer Grethe und Jørgen Ingmann, die gewinnen, Pech für Esther Ofarim. Sie kehrt als enttäuschte Zweite aus England in ihr Gastland, die Schweiz, zurück. War da alles mit rechten Dingen zugegangen? Warum revidierten die Juroren aus Oslo ihre erste Abstimmung? Wie auch immer: Die Zeitungen berichteten nach dem ‘Grand Prix‘ in epischer Breite über den Skandal, und die schöne, scheue Israeli mit der großen Stimme hatte überall die Sympathien auf ihrer Seite. So wurde sie über Nacht noch bekannter als hätte sie den Wettstreit gewonnen. Von mehr Publicity hätte ihr Einstieg ins Schlager- und Popgeschäft gar nicht begleitet werden können: In den USA entstand noch 1963 das Album ‘Songs der Welt‘, das sich ab Mitte 1964 für 112 Wochen in der deutschen Hitparade hielt und für das es später die erste Goldene Schallplatte gab. Esther spielte im Will-Tremper-Film ‘Die endlose Nacht‘ mit und sang das Titellied (Komm, leg deinen Arm um mich). Ein Auftritt bei der ‘Grand Gala du Disque‘ in den Niederlanden machte sie auch dort zum Star. Kurzum: Esther Ofarim und ihr Mann Abraham, genannt Abi, der sie begleitete, avancierten schon bald zum bedeutendsten israelischen Künstlerpaar der 60er Jahre. Einige Monate zuvor, im Sommer 1962, kurz vor Esthers Geburtstag am 13. Juni, waren die Ofarims von Tel Aviv nach Europa aufgebrochen - Esther eher skeptisch, was die Zukunft bringen würde, ihr Mann voller Vorfreude und Tatendrang. Die beiden hatten zu Hause in Israel bereits mit folkloristischen Liedern für Aufsehen gesorgt. Abi Reichstadt, Sohn eines Elektroingenieurs und Ende der 50er Jahre im Begriff, Tänzer und Choreograf zu werden, hatte Esthers wunderbare Stimme entdeckt. Er überredete seine Freundin zu gemeinsamen Auftritten an Feierabenden und Wochenenden. Esther Zaied aus einem Dorf bei Nazareth (Galiläa) wollte damals eigentlich Schauspielerin werden. Statt dessen sang sie nun, Abi begleitete sie auf der Gitarre, arrangierte die Musik für sie und organisierte vor allem immer neue Engagements. Das Duo trat unter dem Künstlernamen Ofarim auf, was ‘Rehkitze‘ bedeutet. Im Dezember 1959 heirateten die beiden. Als sich herumgesprochen hatte, daß der Hollywood-Regisseur Otto Preminger auf Talentsuche in Israel war, um seinen Film ‘Exodus‘ zu besetzen, bewarb sich das Duo. Esther bekam tatsächlich eine Rolle, in der sie brillieren konnte. Auch Abi sollte in dem Film mitspielen, entschied sich aber kurz vor dem Drehbeginn auf Zypern anders. Das war 1960, dem Jahr, als auch Frank Sinatra die Sängerin und Schauspielerin entdeckte und sie vom Fleck weg für seine TV-Shows engagierte. Später im Jahr spielten Esther und Abi im Film ‘Brennender Sand‘ mit, konzentrierten sich danach aber wieder auf ihr Weiterkommen als Gesangsduo. Sie nahmen 1961 eine Langspielplatte auf, die an die Spitze der israelischen Hitparade kletterte. Bald folgte eine zweite. Auch ein Album mit Kinderliedern für Erwachsene, die Esther als Solistin aufgenommen hatte, wurde ein großer Erfolg. Doch dann wurde dem Paar Israel zu klein – vor allem Abi. Er zögerte nicht lange, als er und seine Frau im Frühsommer 1962 gebeten wurden, ihr Land erst in Rom bei der italienischen Radioshow ‘Musique de Champs-Elysees‘ [ist das okay so: Italo-Show mit französischem Titel?] und dann beim Songfestival im polnischen Zoppot zu repräsentieren. Esther war weniger euphorisch als Abi, doch sie machte mit. Nach dem Auftritt in Italien reisten die beiden zu Freunden nach Genf und nach zwei Wochen weiter zum Liederwettbewerb nach Zoppot. Sie belegten dort mit dem Song Stav (hebräisch für ‘Herbst‘) den zweiten Platz. Im Anschluß nahmen sie an einer 18-Städte-Tournee...
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