Jakob von Gunten

"Jakob von Gunten" ist ein Roman des schweizerischen Autors Robert Walser, der 1909 veröffentlicht wurde. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive des jungen Jakob von Gunten erzählt, der in das Internat „Institut Benjamenta“ eintritt, um dort eine Ausbildung zu erhalten. Das Institut ist eine eigenartige Schule, die darauf abzielt, ihre Schüler zu unterwürfigen Dienern auszubilden. Jakob beschreibt seine Erlebnisse und Beobachtungen im Institut, das von dem mysteriösen Geschwisterpaar Herr und Fräulein Benjamenta geleitet wird. Die Lehrer und Schüler scheinen in einer Art Lethargie gefangen zu sein, und es gibt kaum tatsächlichen Unterricht. Stattdessen lernen die Schüler Gehorsam und Bescheidenheit. Im Verlauf des Romans hinterfragt Jakob zunehmend die starre Hierarchie und den Zweck seiner Ausbildung. Er entwickelt eine ambivalente Beziehung zu den Benjamentas und versucht, seine eigene Identität in einer Welt zu finden, die Konformität über alles stellt. Der Roman erforscht Themen wie Autorität, Individualität und die Suche nach Sinn in einer absurden Welt. Walsers charakteristischer Stil zeichnet sich durch feine Ironie und poetische Sprache aus. "Jakob von Gunten" gilt als eines von Walsers bedeutendsten Werken und bietet einen tiefgründigen Einblick in die menschliche Psyche und Gesellschaftsstrukturen.