Die Leiden des schwulen Grafen

Ein reicher Adelsmann namens Waldemar lernt auf einer Gesellschaft den Burschen Bolle kennen, der niederen Standes ist, und verliebt sich verbotswidrig und mit Haut und Haaren in diesen. Schon alleine fast tägliche Besuche auf Bolles Zimmer beunruhigen alle nicht direkt Beteiligten der jeweiligen Familien, sowohl aus der Sicht des Adels als auch der des Kleinbürgertums, und werden in Berlin zum brisanten Stadtgespräch. Dabei spielt es erstaunlicherweise eine untergeordnete Rolle, dass sich hier zwei Männer zu lieben scheinen, sondern im Vordergrund steht hauptsächlich die Tatsache, dass Waldemar für jemanden „unter Stand“ Interesse zeigt. Nachdem dieser sich bei seinem Onkel, einem angesehenen Grafen, Rat sucht, wie und ob er seinen Eltern seine Liäson beichten soll, erfährt Bolle von dieser „Veröffentlichung“ und zieht sich daraufhin aus Angst vor Konsequenzen jeglicher Art von Waldemar zurück. Waldemar aber, der bereits durch seine Beteiligung am Krieg und eine dadurch erlittene Verwundung gesundheitlich und seelisch stark geschwächt ist, kann diese Zurückweisung nicht verwinden und beschließt, seinem Leiden ein Ende zu setzen. Aus Angst bleibt sein Revolver unbenutzt, wird jedoch durch eine Giftkapsel ersetzt, die ihr zerstörerisches Werk an einem blutjungen Adligen vollendet. Bolle bleibt schwer angeschlagen und für die Zukunft auf ewig gezeichnet, einsam im Hause seiner Schwester zurück.