Die ‘Klage‘ der Margarete von Österreich über Vater Maximilian I. und Neffen Karl (V.)
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zyklus von Klage-Gedichten der Margarete von Österreich (Cod. 2584, ÖNB, Wien), in französischer Sprache abgefasst, wird zumeist als Erlebnislyrik gelesen. Als Zeugnis einer unglücklich verlaufenen Beziehung Margaretes zu einem uns bisher unbekannten Liebhaber. Die unbefriedigende Erkenntnislage wird in der Regel durch den Hinweis ergänzt, dass ein angemessenes Verständnis des verrätselten Gedichtes nur möglich sei, so Kenntnisse der ‘realen Erlebnisvorgänge‘ gewonnen werden könnten, die dem Gedicht zu Grunde liegen. Die vorliegende Arbeit nimmt den Hinweis der bisherigen Forschung auf und versucht, die Aussagen ihres Gedichtes und die ‘realen Erlebnisvorgänge‘, die zu Margaretes Dichtung führten, aufeinander beziehend, zu einem angemessenen Verständnis des Gedichtzyklus zu gelangen. Im Ergebnis stellt sich heraus, dass sich die Klagen Margaretes nicht an einen uns unbekannten Mann wenden, sondern, sehr gefühlsbeladen, vor allem an ihren Vater Kaiser Maximilian I. Diesem wirft sie in ihren Versen Lieblosigkeit, Täuschung, ja Verrat vor und ein völlig falsches Verständnis von der Liebe. Den realen Hintergrund und Bezug der Tiraden Margaretes bilden die politischen Vorgänge in den burgundischen Niederlanden etwa ab Mitte 1514, die zum Verlust der Regentschaft Margaretes führen. Wie ihr Vater Kaiser Maximilian im Schrecken über den drohenden Verlust des spanischen Königreiches für das Haus Habsburg(siehe H. Haub: ‘Ambraser Heldenbuch und Kaiser Maximilian I.‘, 2010), so greift offenbar auch Margarete hier, im Erschrecken über die von ihr als persönliche Katastrophe empfundenen politischen Veränderungen zur Feder. Ein adäquates Verständnis der ‘Klage‘ ermöglicht nicht nur profunde Einblicke in Margaretes Psyche und kann ihre Persönlichkeit deutlicher konturieren, es kann darüber hinaus auch zu einem besseren Verständnis der adligen Öffentlichkeit jener Zeit und ihres literarischen Diskurses führen. Die Exklusivität als Konstruktionsprinzip der ‘Klage‘, wie anderer Texte des adligen Diskurses, bezeugt noch unfreiwillig die bis in die jüngste Zeit in der Forschung verbreitete wenig hilfreiche These von ‘Verfall und Dekadenz‘ adliger Kultur jener Zeit. Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag, der einen Baustein aus dem literarischen Diskurs des Hochadels, der immer auch ein politischer war, darstellen will, um die Leistung dieses Dikurses für die anhaltende gesellschaftliche Dominanz des Adels in der Frühen Neuzeit verständlich zu machen.
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