Ricardo Piglias "Blanco nocturno". Ein Hybrid zwischen novela de engima und novela negra?
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik - Spanisch, Note: 1,0, Universität zu Köln (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Argentinische Kriminalliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Ricardo Piglia experimentiert in seinen Werken wie kaum ein anderer argentinischer Autor der Gegenwart mit literarischen Traditionen. Auch der jüngste Roman des Argentiniers, Blanco nocturno (2010), ist voll von direkten und verschlüsselten Reflektionen über Literatur. Dabei geht es auch um das Genre der Kriminalerzählung, für das Piglia bereits in den 70er Jahren einen wichtigen ¿divulgador y cultor¿ darstellte. Nicht zufällig reflektiert der Protagonist Emilio Renzi, der in seiner Freizeit Kriminalerzählungen liest, in Blanco nocturno über das Genre selbst und schlägt die Begründung eines ¿nuevo género policial¿, das der ¿ficción paranoicä, vor. Wie jeder narrative Text bzw. jede Textgruppe sich aus bestimmten Narrativen zusammensetzt, werden auch in Blanco nocturno narrative Elemente aus verschiedenen Traditionslinien der Kriminalerzählung verknüpft. Dass Piglia dabei ganz bewusst Traditionen aufgreift und gleichzeitig modifiziert, zeigt die herausgestellte Intertextualität, in der wie beiläufig das Genre (mit)konstituierende und kanonisch gewordene Kriminalerzählungen im Zitat evoziert werden. In dieser Arbeit soll der zentralen Frage des Umgangs mit dem Kanon in Blanco nocturno nachgegangen werden: welche gattungsspezifischen Elemente der Kriminalgeschichte werden aufgegriffen und wo lässt sich der Roman im Genre verorten? In einem der wenigen gedruckten Forschungsbeiträge, der Blanco nocturno wenigstens am Rande anschneidet, wird konstatiert, dass die Erzählung dazu einlade, die traditionelle Unterscheidung zwischen der "novela de enigma" und den "narrativas negras" zu überdenken. Den beiden Autorinnen zufolge sei Blanco Nocturno allerdings eher dem eher dem "resurgimiento del relato problema" zuzuordnen. Dies soll unter anderem in dieser Arbeit diskutiert werden. Dazu muss zunächst geklärt werden, welches die Charakteristika der novela negra und novela de enigma sind. Anschließend werden Elemente beider Textgruppen in Blanco nocturno analysiert. In den Fokus rücken dabei insbesondere die Konfiguration der Ermittlung und das entworfene Gesellschaftsbild. Im letzten Kapitel der Arbeit sollen bestimmte Transformationen neuralgischer Punkte der Kriminalgeschichte herausgearbeitet werden. Es soll untersucht werden, inwiefern eingelöst wird, was im Text selbst in der bereits genannten metafiktionalen Figurenrede mit ¿ficción paranoicä benannt ist.
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