Mariamaria

Die Abiturientin Mariamaria, die in Nazareth in sehr behüteten Verhältnissen aufwächst, entdeckt mehr oder minder zufällig am Jordanufer, aber auch auf Initiativen ihrer Cousine Elsbet, ihre Weiblichkeit. Endgültiger Anlass, schließlich die gefundene Erotik erleben zu können, ist der neue Klassenkamerad, der „himmlische“ Gavril. Nachdem die drei Protagonisten von den Eltern nach einer stürmischen Nacht überrascht werden, wird Mariamaria aus ihrem Zuhause verstoßen und begibt sich mit ihrem Nachbarn Josip auf die Wanderschaft nach Bethlehem. Das Sujet der angeblich unbefleckten Empfängnis Marias wird ana¬chronistisch verwendet und eine plausible moderne Entwicklung des Mädchens in von Kapitel zu Kapitel abwechselnden Erzählperspektiven ausgebreitet. Die Geschichte, welche am Jordanufer beginnt und in Bethlehem endet, verfügt über eine reichhaltige Bildersprache und jede Menge literarischer Motti und Anspielungen. Neben der Protagonistin Mariamaria bilden auch hier der himmlische Gavril, die Cousine Elsbet und der spätere Ehemann Josip die wichtigsten Figuren. Das Buch ist spannend geschrieben und reinstes Lesevergnügen für Freunde einer gepflegten und originellen Stilistik.