Die seltsame Spezies

Ein Mensch für eine gewisse Zeitspanne sein zu dürfen, das ist ein unglaublich großes Privileg und Abenteuer. Es ist bewegend und herausfordernd zugleich, atemberaubend und erschütternd, wenn wir langsam erkennen, wo wir da „hineingeboren“ wurden und wer wir eigentlich sind. Dieses Buch soll ein kleines Kompendium der für den Menschen typischen Handlungsmuster sein und zum Nachdenken darüber anregen, was uns einerseits als Menschen ausmacht und wie sehr wir uns andererseits damit oft selbst im Weg stehen. Bitte bedenken Sie aber, dass dieser Band von einem Exemplar eben dieser seltsamen Spezies verfasst wurde! Niemand kann aus seiner Haut heraus, schon gar nicht der nackte Affe. Wir sollten langsam anfangen, uns selbst zu verzeihen und erkennen, dass unsere Handlungsmöglichkeiten, unsere Sinne und kognitiven Fähigkeiten derart begrenzt sind, dass wir nicht um jeden Preis alle Bäume niederreißen sollten, nur um uns (oder Gott?) zu beweisen, dass wir die Krone der Schöpfung sind. Mit diesem Buch möchte ich mich weder über unsere Spezies lustig machen, noch über sie klagen. Es ist auch klar, dass wir mit anderen Tierarten viel mehr gemeinsam haben, als manchen von uns lieb ist. Tierverhaltensforscher wie Norbert Sachser stellen zu unserer Erleichterung auch fest, dass Tiere nicht die besseren Menschen sind, was aber wohl auch im Umkehrschluss gilt. In den kurzen Essays in diesem Band geht es zwar auch darum, was uns sonderbar macht, vielmehr aber wird beleuchtet, was uns eigenartig und damit womöglich einzigartig macht.