Alles hat seine Zeit

Anna und ihre Familie leben in der Ukraine des frühen 20. Jahrhunderts. Sie sind Nachkommen von im 19. Jahrhundert aus Süddeutschland ausgewanderten Bauern. Von den anfänglichen Freiheiten, die sie unter der Zarin Katharina der Grossen genossen haben und die ihre Siedlungen kulturell und finanziell haben erblühen lassen, ist 1928 nicht mehr viel vorhanden. Die jugendliche Anna bekommt die ganze Härte des nun stalinistischen Regimes zu spüren. Für Anna scheint das Leben wieder sonniger zu werden, als sie den jungen Josef kennenlernt. Sie verlieben sich, heiraten und ziehen in die grosse Hafenstadt Nikolajew. Da bricht der Zweite Weltkrieg aus und wieder ist alles ungewiss und wieder muss die nun junge Familie mit grossen Veränderungen zurecht kommen. Dieser Tatsachenroman, der die Lebenswirklichkeit der Grosseltern der Autorin erzählt, hat auch in der heutigen Zeit nicht an Aktualität verloren. Heimat verlassen müssen und neue Heimat suchen und hoffentlich finden, damit sind auch viele Menschen in unserer Zeit konfrontiert. Ausserdem gibt er Einblicke in das Leben in den russland-deutschen Kolonien der damaligen Zeit.