Alexandra mahnt zur Eile, denn ein weiteres Kleinod soll besichtigt werden: Kloster Voronet, das gut zehn Kilometer entfernt liegt. Wir fahren vorbei an mit Holzstämmen beladenen Waggons, vorbei an einem Schäfer, der von einem Hügel herab auf seinen Stab gestützt unseren Zug beobachtet, von seiner Herde umringt wie von einem wolligen Feld, an dessen Rändern entlang springend sein Hund Form gibt. Ein langer Halt ohne Station. Ein kurzer Halt an unfertigen Siedlungen, an verlassenen Stationsgebäuden. Ich fädele mich ins Abteil zurück, gerade als auch der Schaffner erneut hereinschaut. Wieder erinnert er an das Tragen von Masken. Folgsam aber nachlässig wird die Maske halb hochgeschoben und sogleich wieder beseitigt, um eifrig weiter zu schwatzen, als der Schaffner im Gang verschwindet. Spätnachmittag, die Hügel werden sachte zu Bergrücken, die Valea Mare verläuft als breiterer Fluss wieder an der Bahnlinie, daneben die Straße. Kleine Gehöfte, sorgsam umzäunt, zeigen uns Reisenden ihr intimes Hinterhofgeviert mit scharrenden Hühnern, Holz hackenden Bauern, flatternder Wäsche. Das Tal verengt sich, aus den Schornsteinen ziehen die Rauchfäden und legen sich als weißgraue Schleier über die Dörfer, aus dem karminrote Tore und Dächer herausleuchten. Plötzlich sind wir vollständig von Grün umschlossen, dann Schwärze. Ein Tunnel, doch kein Licht geht an. Kaum flackert wieder vorbeirasendes Grün herein, sind wir schon in einem weiteren Tunnel verschwunden, einem endlos langen, der durch nichts erhellt wird, nur durchdrungen von der Suada einer rauen, rumänischen Stimme. Für die letzte Stunde bin ich allein im Abteil, stelle mich wieder auf den Gang. Ein nervöser junger Mann, pendelnd zwischen Nebenabteil und Gang, wirft mir neugierige Blicke zu. Als ich meine kleine Kamera zücke, um an einem Halt das Stationsgebäude zu fotografieren, verschwindet er in seinem Abteil und kehrt mit seiner Kamera zurück, einer beeindruckenden Spiegelreflexkamera, die er mir stolz präsentiert, mir fast jedes Schräubchen erklärt – wenn ich denn sein rudimentäres Englisch richtig verstehe. Ein gut drei Minuten langer Tunnel setzt unserem Gespräch ein jähes Ende, vorsichtig taste ich mich rückwärts durch die Abteiltür. In Viseu de Jos, meinem Zielbahnhof, gilt es beherzt den Koffer von einem Meter Höhe aus der Zugtür auf den Schotter zu werfen, dann zu springen.
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