Gefährliche Nähe: Ein schwuler Liebesroman über Gegensätte, die sich anziehen

Timo Weigl hatte drei Grundregeln im Leben: Erstens, rosa Haare stehen jedem. Zweitens, das Leben ist zu kurz für langweilige Menschen. Und drittens, niemals mit einem Ex-Soldaten zusammenziehen, der deine Zahnbürste alphabetisch sortiert. Dumm nur, dass er gerade Regel Nummer drei spektakulär gebrochen hatte. "Du hast meine Chaos-Ästhetik ruiniert", beschwerte er sich bei Joachim Brandt, seinem neuen Bodyguard. "Chaos ist keine Ästhetik", antwortete Joachim trocken. "Manchmal ist das Gegenteil von Funktionalität pure Verführung." Der Blick, den Joachim ihm daraufhin zuwarf, hätte Timo beinahe seine vierte Regel vergessen lassen: Nicht in den eigenen Bodyguard verlieben. Zu spät. Das Problem war, dass Joachim nicht nur küsste, als wäre es seine Spezialität, sondern auch Dinge mit seinen Händen anstellte, die definitiv nicht in der Jobbeschreibung standen. Dinge, die dafür sorgten, dass Timo vergaß, wie normal atmen funktionierte. "Das ist unprofessionell", murmelte Joachim beim ersten Kuss. "Dann hör auf", flüsterte Timo zurück. Joachim hörte nicht auf. Stattdessen lehrte er Timo Dinge über Sehnsucht und Leidenschaft, die sich anhörten wie Geständnisse im Dunkeln und sich anfühlten wie Heimkommen. Bis zu dem Moment, als alles auseinanderfiel. "Ich gehe", sagte Joachim an einem Mittwochabend und packte seine Sachen. Verschlossen. Unerreichbar. Sicher. "Warum?" Timos Stimme brach. Joachim antwortete nicht. Weil er Angst hatte. Weil er siebenunddreißig war und Timo neunzehn. Weil er dachte, er würde ihn verderben. Was er nicht wusste: Timo war längst verdorben. Von Küssen, die nach Zukunft schmeckten. Von der Erkenntnis, dass Liebe manchmal bedeutete, alles zu riskieren. Würde Joachim das verstehen, bevor es zu spät war? Finde es heraus.