Maria

OKTOBER 1740. Karl VI., der deutsche Kaiser und das österreichische Staatsoberhaupt, ist tot. Seine älteste Tochter, die 23-jährige Maria Theresia, tritt die Erbfolge an - entgegen internationalem Recht, das Frauen die Thronfolge nicht zugesteht.Zwar hatte die europäische Staatenwelt der Erbfolge Maria Theresias mit der sogenannten Pragmatischen Sanktion vor wenigen Jahren vertraglich zugestimmt, nun aber wittern Österreichs Feinde leichte Beute: Bayern und Sachsen beanspruchen die österreichischen Erblande, Bayern - unterstützt von Frankreich - gar die deutsche Kaiserkrone.Und was könnte leichter zu erreichen sein? Österreich ist isoliert, geführt von einer jungen, unerfahrenen und, wie es scheint, schwachen Frau.Im Dezember 1740 bricht der Österreichische Erbfolgekrieg schließlich aus, jedoch ganz anders als erwartet: Die Gunst der Stunde nutzend, fällt Friedrich II von Preußen - selbst gerade erst sechs Monate auf dem Thron - aus purem Machtkalkül und Ruhmessucht in Schlesien ein und besetzt den Großteil der reichen Provinz fast ohne Gegenwehr.Im Frühjahr 1741 greifen auch Bayern, Sachsen und Frankreich an, und damit scheint Österreichs Sache endgültig verloren. Eines aber haben die Angreifer unterschätzt: Die Charakterstärke und Hartnäckigkeit der jungen Königin. Entgegen allen Ratschlägen ihrer Minister ist Maria Theresia nicht gewillt, auch nur auf einen Rockzipfel ihres Erbes zu verzichten...