Chimera

„Chimera“ von John Barth ist ein postmoderner Roman, der 1972 veröffentlicht wurde. Das Buch besteht aus drei miteinander verwobenen Novellen, die klassische Mythen aufgreifen und neu interpretieren. Die Geschichten drehen sich um die Figuren Scheherazade aus „Tausendundeine Nacht“, Perseus aus der griechischen Mythologie und Bellerophon, ebenfalls ein Held der griechischen Sagenwelt. In der ersten Geschichte wird Scheherazades Erzählkunst erforscht und ihre Beziehung zu König Schahriar beleuchtet. Die zweite Novelle dreht sich um Perseus, der auf eine humorvolle und selbstreflexive Weise seine Abenteuer erzählt, einschließlich seiner Begegnung mit Medusa. In der dritten Geschichte wird Bellerophons Kampf gegen das Chimären-Monster dargestellt, wobei Barth auch hier mit Metafiktion und literarischen Konventionen spielt. Barth nutzt diese klassischen Erzählungen, um Themen wie die Natur des Geschichtenerzählens, Identität und die Grenze zwischen Realität und Fiktion zu erkunden. Der Roman ist bekannt für seinen spielerischen Umgang mit Sprache und Struktur sowie seine tiefgründige Reflexion über das Erzählen selbst.