Shakespeare‘s History Plays (CWP, Band 57)

"Shakespeare‘s History Plays" von E.M.W. Tillyard ist eine detaillierte Analyse der historischen Dramen von William Shakespeare. Tillyard untersucht in diesem Werk insbesondere die Tetralogien, die aus den Stücken "Richard II", "Henry IV" (Teil 1 und 2) und "Henry V" sowie "Henry VI" (Teil 1 bis 3) und "Richard III" bestehen. Er argumentiert, dass diese Stücke nicht nur historische Ereignisse darstellen, sondern auch tiefere Einblicke in die politischen und sozialen Strukturen der damaligen Zeit bieten. Tillyard legt dar, wie Shakespeare durch seine Darstellung von Königen und Machtkämpfen universelle Themen wie Legitimität, Verantwortung und das Wesen der Herrschaft erkundet. Er betrachtet die Stücke als zusammenhängende Erzählung über den Aufstieg und Fall von Dynastien sowie über die moralischen Herausforderungen des Regierens. Das Buch ist bekannt für seine These des „Tudor Mythos“, wonach Shakespeare die Geschichte Englands als eine göttlich gelenkte Entwicklung hin zu Frieden und Stabilität unter der Tudor-Dynastie darstellt. Tillyards Arbeit hat einen bedeutenden Einfluss auf das Verständnis von Shakespeares historischen Dramen gehabt und bietet wertvolle Einsichten in deren literarische und historische Kontexte.