Der goldene Spiegel

„Der goldene Spiegel“ von Christoph Martin Wieland ist eine satirische Erzählung, die erstmals 1772 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt im fiktiven orientalischen Reich Kambyses und folgt dem jungen König, der nach dem Tod seines Vaters den Thron besteigt. Um ein weiser und gerechter Herrscher zu werden, sucht er Rat bei seinen Ministern und Beratern. Ein zentraler Bestandteil der Handlung ist ein magischer Spiegel, der dem König die Wahrheit über seine eigene Herrschaft und die Zustände in seinem Reich zeigt. Der Spiegel dient als Metapher für Selbsterkenntnis und kritische Selbstreflexion. Durch verschiedene Episoden wird das politische Geschehen im Reich humorvoll beleuchtet und gesellschaftliche Missstände sowie menschliche Schwächen aufgedeckt. Wielands Werk ist geprägt von aufklärerischen Ideen. Es fordert dazu auf, Vernunft walten zu lassen und Autorität kritisch zu hinterfragen. „Der goldene Spiegel“ verbindet Märchenelemente mit philosophischen Überlegungen und bleibt bis heute ein bedeutendes Beispiel für die Literatur der Aufklärung.