Herman Melville, Benito Cereno

"Benito Cereno" von Herman Melville, interpretiert von Marianne Kesting, ist eine Novelle, die erstmals 1855 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt im Jahr 1799 und handelt von dem amerikanischen Kapitän Amasa Delano, der auf hoher See einem scheinbar in Not geratenen spanischen Sklavenschiff begegnet. Der Kapitän des Schiffs, Don Benito Cereno, wirkt verwirrt und krank, während die afrikanischen Sklaven ungewöhnlich frei auf dem Schiff agieren. Delano ist zunächst ahnungslos gegenüber der wahren Situation an Bord: Eine Meuterei hat stattgefunden, angeführt von den versklavten Afrikanern unter der Führung von Babo. Sie zwingen Cereno dazu, die Fassade eines normal funktionierenden Schiffs aufrechtzuerhalten. Die Spannung steigt, als Delano allmählich Verdacht schöpft. Schließlich gelingt es Cereno mit Delanos Hilfe zu entkommen und die Kontrolle über das Schiff zurückzugewinnen. Die Novelle thematisiert komplexe Fragen von Macht, Sklaverei und Wahrnehmung sowie moralische Ambiguitäten. Melvilles Werk wird oft als Kritik an der Sklaverei und den rassistischen Vorurteilen seiner Zeit interpretiert. Marianne Kesting bietet in ihrer Interpretation eine tiefgehende Analyse dieser Themen und beleuchtet die literarische Bedeutung des Werkes im Kontext des 19. Jahrhunderts.