Väter und Söhne.

"Väter und Söhne" von Iwan S. Turgenjew, veröffentlicht im Jahr 1862, ist ein bedeutendes Werk der russischen Literatur, das die sozialen und ideologischen Spannungen zwischen den Generationen im Russland des 19. Jahrhunderts thematisiert. Die Geschichte dreht sich um Arkadij Kirsanow und seinen Freund Jewgenij Basarow, einen überzeugten Nihilisten, der traditionelle Werte ablehnt und an wissenschaftlichen Fortschritt glaubt. Nach ihrem Universitätsabschluss besuchen sie Arkadijs Familie auf dem Landgut seines Vaters Nikolai Kirsanow. Dort prallen die modernen Ansichten Basarows mit den konservativeren Vorstellungen der älteren Generation zusammen. Basarows skeptische Haltung führt zu Konflikten, insbesondere mit Arkadijs Onkel Pawel Kirsanow, einem Aristokraten mit traditionellen Überzeugungen. Die Spannungen zwischen den Charakteren spiegeln die größeren gesellschaftlichen Veränderungen in Russland wider. Im Verlauf der Handlung entwickelt Basarow eine unerwartete romantische Beziehung zur selbstbewussten Witwe Anna Odinzowa, was seine nihilistischen Überzeugungen auf die Probe stellt. Schließlich kehrt er jedoch zu seiner rationalen Sichtweise zurück. Das Buch endet tragisch mit Basarows Tod durch eine Infektion nach einem medizinischen Eingriff an einem Bauern – ein symbolisches Ende für sein unnachgiebiges Streben nach Rationalität und Wissenschaft. "Väter und Söhne" untersucht tiefgründig Themen wie Tradition versus Fortschritt, Liebe und Entfremdung sowie die Suche nach Identität in einer sich wandelnden Welt. Es bleibt ein zeitloses Werk über den Generationskonflikt und den Wandel gesellschaftlicher Werte.