Alle, außer mir (Quartbuch)

"Alle, außer mir" von Francesca Melandri ist ein vielschichtiger Roman, der sich mit Themen wie Identität, Migration und Familiengeheimnissen auseinandersetzt. Die Geschichte beginnt mit Ilaria, einer Lehrerin in Rom, die eines Tages einen jungen Afrikaner namens Shimeta an ihrer Tür vorfindet. Er behauptet, ihr Neffe zu sein und bringt damit Ilarias Leben durcheinander. Während Ilaria versucht herauszufinden, ob Shimetas Behauptung wahr ist, entfaltet sich eine komplexe Familiengeschichte. Der Roman springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her und enthüllt nach und nach die Verstrickungen ihrer Familie in Italiens kolonialer Vergangenheit in Äthiopien. Durch diese Enthüllungen wird nicht nur Ilarias Verständnis ihrer eigenen Identität erschüttert, sondern auch der Blick auf Italiens historische Verantwortung. Melandri verwebt geschickt persönliche Schicksale mit historischen Ereignissen und schafft so ein eindringliches Porträt von Menschen auf der Suche nach Zugehörigkeit und Wahrheit. Der Roman regt zum Nachdenken über die Auswirkungen von Geschichte auf das individuelle Leben an und wirft Fragen zu Schuld, Erinnerung und Versöhnung auf.