Im Krebsgang: Vollständige Lesung

„Im Krebsgang“ von Günter Grass ist eine Novelle, die sich mit der Versenkung des deutschen Flüchtlingsschiffs Wilhelm Gustloff im Januar 1945 auseinandersetzt. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Paul Pokriefke erzählt, einem Journalisten, der am Tag der Katastrophe geboren wurde. Er recherchiert die Hintergründe des Schiffsuntergangs und dessen Auswirkungen auf die Überlebenden und deren Nachkommen. Die Erzählung verknüpft historische Fakten mit fiktiven Elementen und beleuchtet Themen wie Kriegstraumata, Schuld und Vergangenheitsbewältigung. Ein zentraler Konflikt entsteht durch Pauls schwierige Beziehung zu seiner Mutter Tulla sowie zu seinem Sohn Konrad, der in rechtsextreme Kreise abgleitet. Grass nutzt den „Krebsgang“ als Metapher für den rückwärtsgewandten Umgang mit Geschichte und zeigt auf, wie unaufgearbeitete Vergangenheit in neuen Generationen weiterwirkt. Durch diese vielschichtige Betrachtung regt das Werk zur Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und Identität an.