Wenn es ernst wird

Jede und jeder von uns kommt mehr als einmal im Leben in eine Situation, in der wir schwierige Entscheidungen nicht nur über unsere eigene Gesundheit, sondern auch die unserer Angehörigen und womöglich sogar von Freunden treffen müssen. Wir sind herausgefordert, den Ärzten und uns selbst die richtigen Fragen zu stellen. Und wir müssen Verantwortung übernehmen, ob es sich nun um den Schlaganfall der siebenundachtzigjährigen Mutter, eine künstliche Befruchtung zur Erfüllung des Kinderwunsches, eine Organspende, den Wunsch eines Kindes nach geschlechtlicher Veränderung oder das eigene Lebensende handelt. Das Buch gibt unverzichtbare Orientierung in einem komplizierten Bereich, der viele Menschen zunehmend überfordert. Die beiden Autoren sind Professoren für Medizinethik, mit jeweils einer Doppelausbildung in Medizin und Philosophie bzw. Biologie und Philosophie. Ihr aktueller Einsatzort ist aber in erster Linie nicht der Vorlesungssaal, sondern das Krankenhaus. Täglich sind sie mit den genannten und vielen anderen problematischen Situationen befasst und helfen Patientinnen und Patienten, Behandelnden und Angehörigen dabei, die individuell richtige Entscheidung zu treffen. Aus dieser Expertise als «klinische Ethiker» heraus haben sie dieses Buch geschrieben. In zwölf am Lebenslauf orientierten Kapiteln behandeln sie mit einer Fülle von Fallbeispielen die ganze Bandbreite der Lebensfragen, mit denen uns die moderne Medizin konfrontiert. Auch der Einsatz künstlicher Intelligenz gehört dazu. Ihr Ziel ist es, uns als Experten unseres eigenen Lebens, unserer Werte und Empfindungen in die Lage zu versetzen, die richtigen Entscheidungen in Situationen zu treffen, in denen es oftmals um Leben und Tod geht.