Das Haus am Fluss

Am Ufer des Neckars in Plochingen erhebt sich eine Villa, gebaut aus Marmor, Ziegeln und den Träumen einer aufstrebenden Familie. In ihren Mauern spiegelt sich ein ganzes Jahrhundert deutscher Geschichte – von der industriellen Gründerzeit bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die Familie Braun, deren Patriarch Wilhelm Braun als Spiegel- und Marmorfabrikant den Grundstein für Wohlstand und Einfluss legt. An seiner Seite Johanna, Tochter des Ziegeleibesitzers Hecht aus Wernau, deren Herkunft das Feuer und die Erdigkeit der Handwerkskunst in die Familie bringt. Aus dieser Verbindung erwachsen Stolz und Verpflichtung, Liebe und Verlust – und die nächste Generation: Elfriede Braun, die Helmut Reiff heiratet, einen klugen, ehrgeizigen Mann, der im Landwirtschaftsministerium arbeitet und eng mit dem Gestüt Marbach verbunden ist. Doch der Krieg verändert alles. Helmut kehrt verwundet zurück, Elfriede erkrankt Jahrzehnte später schwer. Nach ihrem Tod findet Helmut in der künstlerisch begabten Renate Ganz eine späte Liebe. Ihr gemeinsames Leben im Stumpenhof in Plochingen verbindet die alte Welt der Pferde mit einer stillen Leidenschaft für Kunst und Form. Währenddessen wächst ihre Tochter Ingeborg Reiff heran, heiratet den Lehrer Herbert Raisch und zieht mit ihm nach Kirchentellinsfurt und später nach Kusterdingen. Dort wächst der Erzähler, Matthias, auf – zwischen Tradition und Neubeginn, zwischen alten Geschichten und der Suche nach einem eigenen Platz im Leben. „Das Haus am Fluss – Die Erben von Plochingen“ ist eine weit gespannte Familiensaga über Liebe, Schuld, Stolz und Versöhnung. In poetischer Sprache und mit feinem Blick für Details erzählt Matthias G. K. Raisch die Geschichte von vier Generationen, deren Schicksale untrennbar mit einem Haus, einem Fluss und der Frage nach der wahren Bedeutung von Erbe verbunden sind.