Vom abwesenden zum involvierten Vater? Eine Diskursanalyse der Diskussionen um die Einführung des Erziehungs- und Elterngeldes
Diplomarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Instiut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Arbeit wird anhand der medialen Debatten um die Einführung des Erziehungsgeldes 1985 und um die Einführung des Elterngeldes 2006 die Frage untersucht, welche Bilder von Vaterschaft darin jeweils produziert werden und inwiefern sich dabei ein diskursiver Wandel beobachten lässt. Die Analyse des Vaterschaftsdiskurses wird dabei theoretisch eingebettet in Arbeiten zu Form und Funktion von Männlichkeit in der bürgerlichen Gesellschaft und in Beziehung gesetzt zum gesellschaftlichen Wandel und der tatsächlichen sozialen Praxis von Vätern. Seit Entstehung der modernen kapitalistischen Gesellschaft und dem mit ihr verbundenen Leitbild der bürgerlichen Familie unterliegt die Rolle des Vaters in dieser Konstellation einem Wandel. Anne-Charlott Trepp konnte beispielsweise zeigen, wie sich bürgerliche Männer im Laufe des 19. Jahrhunderts immer weiter aus der Familie zurückzogen und auch dort die in der öffentlichen Sphäre wichtigen Verhaltensmuster kultivierten. Parallel zur Entstehung des bürgerlichen Familienmodells und der sich durchsetzenden Trennung von öffentlicher und privater Sphäre wurde mit großem Aufwand zunächst diskursiv die Polarisierung der Geschlechtscharaktere konstruiert, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts gemeinsam mit der bürgerlichen Familie klassenübergreifend verallgemeinerte. Die Zuweisung von Frauen an den privat organisierten reproduktiven Bereich und Männern an den öffentlichen Bereich von Staat und Warenproduktion, sowie die geschlechtsspezifische Kultivierung entsprechender Eigenschaften und Fähigkeiten ist eng mit der Entwicklung der modernen kapitalistischen Gesellschaftsform verknüpft. 1963 fasst Alexander Mitscherlich diese Entwicklung zeitdiagnostisch als Weg zur vaterlosen Gesellschaft zusammen. Während die Diskussion um abwesende Väter bis in die Gegenwart anhält, zeichnet sich gleichzeitig eine gegenläufige Entwicklung ab: Unter den Schlagworten neue Väter oder involvierte Vaterschaft wird an Väter zunehmend der Anspruch gestellt, sich in familiale Sorgetätigkeiten einzubringen und dabei auch Emotionen zu zeigen. Beginnt damit auf diskursiver Ebene die Auflösung der modernen Polarisierung der Geschlechtscharaktere und eine neue Integration von Emotionalität und Sorge in hegemoniale Männlichkeit? In der Arbeit soll die Frage untersucht werden, welche Veränderungen sich im medialen Vaterschaftsdiskurs zwischen 1985 und 2006 feststellen lassen und wie diese vor dem dargestellten Hintergrund zu interpretieren wären.
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