Jeden Tag, wenn dem Gymnasium die hundertachtzig Schülerinnen entströmten, war der sonst so stille Ring von lautem Stimmengewirr erfüllt. Das Auseinandergehen des jungen Volkes ging nicht immer rasch vonstatten. Überall sah man eifrig plaudernde Gruppen, in denen die Ereignisse der Schulstunden besprochen wurden. Für die drei Freundinnen, die einem hohen, altertümlichen Giebelhaus zustrebten, schien der Gesprächsstoff noch lange nicht erschöpft zu sein. Ihre hellen Stimmen klangen erregt durcheinander. Waltraut, die rotblonde Tochter des Rechtsanwalts Eberle, wirbelte die Mappe mehrmals durch die Luft. "Ich habe den Kram nicht begriffen! Du mußt mir alles nochmals erklären, Anneliese. Wenn doch der scheußliche Mathematikunterricht verboten würde! Es wäre eine Großtat!" "Ich hab‘ es auch nicht begriffen", stimmte Kati Wangler ein. "Daran ist nur die Fledermaus schuld!" "Schrei nicht so laut!" lachte Waltraut. "Dort drüben geht er." "Pah - er weiß doch, daß er den Spitznamen hat. Also, Anneliese, wann kommst du heute?" Anneliese Remsner, ein hübsches junges Mädchen mit blitzenden braunen Augen, überlegte ein Weilchen. "Hast du um fünf Uhr Zeit, Waltraut?" "Ich habe immer Zeit. - Du hast es gewiß begriffen, Anneliese?" "Da brauchst du gar nicht erst zu fragen, Waltraut", sagte Kati Wangler, "Anneliese ist in Mathematik der Stolz der Klasse. Menschenskind, wo hast du nur den Verstand her?" "Natürlich vom Vater, er hat eine Zeitung, und Zeitungsleute sollen immer hervorragend begabt sein." "Na, Waltraut", entgegnete die Gelobte, "wenn man den Verstand vom Vater hat, brauchst du dich auch nicht zu verstecken. In ganz Radlau gilt Rechtsanwalt Eberle als ein hervorragend tüchtiger Verteidiger. Also abgemacht, ich komme um fünf Uhr zu dir." "Ich auch!" "Natürlich, Kati, komm auch zu mir." Die drei Freundinnen drückten sich abschiednehmend die Hand, dann eilten sie nach verschiedenen Richtungen auseinander. Waltraut Eberle schleuderte mit einer Gebärde des Grimmes die Schulmappe daheim auf einen Ledersessel. "Wenn die Woche mit einer Mathematikstunde anfängt, ist sie für mich verdorben. Einen einzigen Wunsch hätte ich, daß sich Dr. Fledermaus den Winter über in irgendeinem Keller zum Winterschlaf an den Füßen aufhinge." Dr. Fleder, der Mathematiklehrer des Gymnasiums, machte der gesamten Obertertia viel zu schaffen. Er begriff es nicht, daß den meisten jungen Mädchen die Mathematik geradezu verhaßt war. Gerade diejenigen, die ihm am wenigsten folgen konnten ...
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