Gegen die Unsichtbarkeit

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben erinnen Pionierleistungen hervorgebracht. Ihr Mut und ihr Talent werden vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Widerstände in Ausbildung oder weiblicher Selbstständigkeit sichtbar gemacht. Zu ihrer Zeit oft publiziert, ausgestellt und gesammelt, schlummerten ihre Werke fast 100 Jahre in Depots und werden nun wiederentdeckt.Die erinnen der Deutschen Werkstätten Hellerau stellen ein zentrales Kapitel deutscher geschichte dar. Erstmals seit den 1990er Jahren wird die Geschichte dieses Unternehmens in einer umfassenden Untersuchung komplettiert. Eine Vielzahl begabter Frauen und die exzellente Qualität ihrer Arbeiten erhalten ihre berechtigte Sichtbarkeit. Die gern weiblich besetzten Bereiche Kunstgewerbe, Textil oder Tapeten erfahren ebenso Anerkennung wie frühe Entwürfe für Möbel- und Gebrauchsgegenstände, welche die erinnen mit Feingefühl für Proportion, Konstruktion und Material gestalteten. Mit opulenten Abbildungen bildet der Band eine Fundgrube weiblicher Gestaltungsqualität. Mit Werken von Margarethe von Brauchitsch, Marie von Geldern-Egmond, Ruth Hildegard Geyer-Raack, Margarete Junge, Gertrud Kleinhempel, Charlotte Krause, Margaret Leischner, Clara Möller-Coburg, Else Wenz-Vietor u. a.