Enno und die Scheinpoeten

Robert, der Ich-Protagonist, der nach einem halben Leben in London (Ehe, Kind, Beruf) nun als älterer Mann zurück nach Berlin gezogen ist, trifft Enno. Sie kennen sich aus Essen, wo sie beide aufgewachsen sind, wo Enno ein heilloser Frauenheld und Draufgänger war und wo sie eine lose Freundschaft verband. Enno schlägt vor, wieder wie damals mit dem Schreiben von literarischen Geschichtchen und Gedichten anzufangen, und zwar ‚zusammen‘; das heißt, dass sie jedes Wort gemeinsam ausfeilen. Nach so langer Zeit fällt ihnen der Neuanfang jedoch schwer und Enno denkt, dass ihre kreativen Möglichkeiten durch das Alter und die damit verbundenen Eigenheiten eingerostet sind. Er initiiert deshalb ‚kreative Abenteuer‘; die auf Experimenten mit halluzinogenen und anderen Drogen basieren, aber auch auf exzentrischen ‚Ausflügen‘ (Wannsee (Bau eines Floßes aus Paletten), Tanzstudio (nachts), Ikea (über Nacht), etc.). Doch Enno möchte noch einen Schritt weitergehen, er möchte wilde Lesungen veranstalten, ja exotische ‚Kunstereignisse‘; von denen die ganze Stadt spricht. Für dieses Projekt versuchen Robert und er, eine Gruppe von Literaten (aus ihrer Generation) zu begeistern. Auch lernen Robert und Enno Renate kennen und eine ‚in sich ruhende‘ Dreier-Beziehung entsteht - in der keiner auf den anderen zugehen kann. Der eher pragmatische Achmed, ein ehemaliger Restaurantbesitzer, organisiert für die Lesungen einen abgetakelten Schlüsseldienst. Mit der Zeit wird der Ort bekannter und die Lesungen erfolgreicher.