Wie konnte einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten? Alfred Kubins Roman »Die andere Seite« faszinierte große Autoren wie Thomas Mann und Franz Kafka. Die Wissensgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts ist geprägt von drei zentralen Diskursen: Psychopathologie, Primitivismus und Mystik. Sie abstrahieren die Zustände des Krankseins, der kulturellen Fremdheit und der Erlösung. Doch im Versuch, das ›Andere‹ zu beschreiben, stoßen sie an die Grenzen der Darstellbarkeit. Die Literaturwissenschaftlerin Tina Sommavilla geht der Frage nach, wie die Literatur der Moderne an diese Leerstelle anschließt und das Auserzählen der „anderen Zustände“ zu ihrem Alleinstellungsmerkmal macht. Im Zentrum steht Alfred Kubins Roman »Die andere Seite« aus dem Jahr 1909, in dem der Autor durch das Erzählen der ›anderen Zustände‹ imaginäre sowie hochkontroverse Räume von Ost und West, Krankheit und Gesundheit, Krieg und Frieden, Traum und Realität eröffnet, um diese schließlich als Psychose eines Einzelnen mit besorgniserregenden Auswirkungen auf die erzählte Welt zu dechiffrieren. Kubin wird damit zum Vorreiter einer Erzählform, die Psychopathologie, Primitivismus und Mystik miteinander verschränkt. Hermann Broch und Robert Musil folgen Kubins Richtung und führen in den 1930er-Jahren das ›deviant-moderne‹ Erzählen in ihren Werken fort. Alfred Kubin (1877-1959) war ein österreichischer Künstler, Grafiker, Schriftsteller und Illustrator. Sein einziger Roman »Die andere Seite« wurde 1909 veröffentlicht und entstand während einer Schaffenskrise. Er gilt als wegweisend für die Phantastik und die Literatur der Moderne. Hermann Broch (1886-1951) war ein österreichischer Schriftsteller. Seit 1913 trat er sporadisch mit ersten schriftstellerischen Arbeiten hervor. 1928 bis 1931 entstand sein erstes Hauptwerk, die Romantrilogie »Die Schlafwandler«. Robert Musil (1880-1942) war ein österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker. Sein bekanntestes Werk ist das Romanfragment »Der Mann ohne Eigenschaften«, das ab 1930 in drei Bänden erschien.
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