Wanderung jenseits der Wege

Als Zipkindin vor dem Zubettgehen das Fenster in seiner Schlafkammer öffnet, um noch kurz in die Mondnacht zu spähen, entdeckt er nahe den Obstbäumen den Wolf. Der Wolf sieht zu ihm herauf. Es ist derselbe Wolf, den Zipkindin schon einmal gesehen hat. Damals, in jenem Winter, als sie Karls Leiche auftauten, um sie aus dem Haus zu bekommen. Und ein zweites Mal, als er mit Kommissar Ende im Wald unterwegs war. Er erkennt ihn am Fell – braun mit dunklen Pfoten. Der Wolf setzt sich, schaut unentwegt zu Zipkindin hinauf. Dann sagt Zipkindin leise in die Nacht: »Hallo Wolf!« Hierauf stellt der Wolf die Ohren auf. Der Mond kommt aus den Wolken. Der Wolf, jetzt im Licht. Und wieder trifft Zipkindin das durchdringende Gelb seiner Augen. Doch dieses Mal mit verstörender Wucht und der spontanen und schmerzhaften Erkenntnis, ab jetzt zu unlösbarer Freundschaft verdammt zu sein. In »Wanderung jenseits der Wege« nimmt Peter Paulus seine Leser mit in eine Welt, in der die Natur spricht, die Stille antwortet und das Menschliche hinterfragt wird. Jakob Zipkindin, ein junger Mann, der den Wald seinem Zuhause vorzieht, macht auf seinem Rückzug aus der Gesellschaft Bekanntschaft mit ungewöhnlichen Menschen, stößt auf Geheimnisse seiner Vergangenheit – und erkennt, dass es andere Wege gibt, zu leben.