Rilla auf Ingleside

"Rilla auf Ingleside" ist der letzte Roman aus der berühmten Anne-Reihe von Lucy Maud Montgomery und stellt eine bemerkenswerte Schilderung des Lebens an der kanadischen Heimatfront während des Ersten Weltkriegs dar. Im Mittelpunkt steht Rilla Blythe, die jüngste Tochter von Anne und Gilbert, deren unbeschwerte Jugend durch die Ereignisse des Weltkriegs grundlegend verändert wird. Montgomerys unverkennbar einfühlsamer Stil vereint subtile Psychologie mit naturnaher Sprache und verwebt humorvolle wie auch ernste Töne zu einem eindringlichen literarischen Zeitbild. Der Roman leistet durch seinen Fokus auf das bisher selten thematisierte Kriegszeiterleben kanadischer Frauen einen wertvollen Beitrag zur Literatur des frühen 20. Jahrhunderts. Lucy Maud Montgomery (1874-1942), selbst geprägt vom ruralen Kanada und den gesellschaftlichen Umbrüchen ihrer Zeit, knüpft in diesem Werk an ihre lebenslange Beschäftigung mit Frauenthemen und Heimatverbundenheit an. Inspiriert von den realen Kriegsgeschehnissen und persönlichen Verlusten im Bekanntenkreis, gelingt ihr mit "Rilla auf Ingleside" ein sensibles Porträt einer jungen Frau, deren Erwachsenwerden durch historische Ereignisse und die Herausforderungen des Alltags bestimmt wird. Das Buch ist ein unverzichtbares Lektürestück für all jene, die sich für historische Romane, Geschlechterrollen sowie kanadische Literatur und Geschichte interessieren. Montgomerys Erzählkunst spiegelt nicht nur tiefe Empathie für ihre Figuren wider, sondern hält zudem bewegende und authentische Einblicke in einen oft übersehenen Teil der Kriegsgeschichte bereit.