Der Klang von Lavendel und Liebe

Als die Berliner Musiktherapeutin Clara Hoffmann nach einem Unfall fast vollständig ihr Gehör verliert, zerbricht nicht nur ihr Beruf, sondern das Selbstbild einer Frau, deren Leben auf Tönen gebaut war. Drei Monate später erreicht sie das Testament ihrer fast unbekannten Großmutter Mathilde: ein verfallenes Lavendelgut in der Provence. Zwischen Feigenbaum, Kupferkesseln und einer vergessenen Duftbibliothek begegnet sie dem Parfümeur Julien Moreau, der ihr zeigt, wie sich Musik im Körper fortsetzt - als Atem, Vibration und Duft. Ein verborgenes Tagebuch aus dem Jahr 1943 öffnet Claras Herkunft: Mathilde lebte im Versteck, und ein deutscher Soldat namens Klaus rettete ihr das Leben. Vergangenheit wird zur Brücke, nicht zum Schatten. Während Clara das Gut mit Julien instand setzt, wachsen Nähe und Vertrauen aus Blicken, Händen und dem Rhythmus des Bodens. Doch mit der Ankunft ihres Ex-Partners Marcus flammt der alte Reflex nach Sicherheit auf, und ein Missverständnis treibt Clara zurück nach Berlin. Dort bestätigen Tests nur tieffrequente Restempfindungen - zugleich erfährt sie durch Juliens Schwester, dass auch Julien mit Verlust lebt: Seine Sprechstimme ist seit einem Unfall nicht mehr tragfähig. Clara kehrt entschlossen zurück und entdeckt, dass Julien das Gut vor Investoren geschützt hat, mit einem Rückkaufsrecht für sie. Im Labor, das nach Bergamotte und Vanille duftet, legen beide ihre Regeln fest: kein Retter, kein Opfer, Entscheidungen nur miteinander. Aus diesem Gelöbnis entsteht eine Oase der Sinne: Barfußpfad über Kiesel, Kork, Ziegel und Holz, eine Duftbibliothek zum "Lesen" ohne Worte und eine vibrierende Holzplatte im alten Brennhaus, auf der der Herzschlag zum Takt wird. In Marseille lernt Clara Atem- und Vibrationsübungen sowie Duftanker gegen Panik - Bergamotte für Jetzt, Vanille für Langsam, Vetiver für Hier - und nimmt die zarte Rückkehr tiefer Frequenzen als Geschenk, nicht als Bedingung fürs Glück. Beim Soft-Opening lächelt ein taubes Kind, weil es Musik spürt, nicht hört; später feiern Clara und Julien eine Hochzeit der Sinne: Gelübde als Berührung, Duftkomposition statt Musik, ein seidenes Band als lautloser Taktgeber. Ein Jahr darauf leitet Clara die Praxis auf Les Champs de Mathilde, begleitet dieselben Kinder sicher über den Pfad und weiß: Ob gelegentlich tiefer Klang in ihr Ohr zurückkehrt oder nicht - sie ist vollständig. Mehrwert für Leserinnen und Leser: Ein zeitgenössischer, sinnlicher Roman über Resilienz nach traumatischem Verlust, über alternative Kommunikation und Achtsamkeit jenseits des Hörens. Die Geschichte vermittelt anschaulich anwendbare Rituale aus der Duft- und Körperarbeit wie 4-zu-6-Atem, Duftanker und vibrotaktiles "Zuhören", zeigt gesunde Beziehungskompetenz mit klaren Grenzen und öffnet einen empathischen Blick auf Hörbeeinträchtigung und neuro-sensorische Diversität - eingebettet in das atmosphärische Licht der Provence. Für wen eignet sich das Buch: Für Leserinnen und Leser ab 16 Jahren, die berührende Liebes- und Familiengeschichten, Women‘s Fiction und Wohlfühlromane mit Tiefe lieben; für alle, die Provence-Atmosphäre, Duftwelten, Healing-Romance und Geschichten über Neuanfang schätzen.